Dr. Georg Feldmann
Psychotherapeut. Coach.

FAQ. Die wichtigsten Antworten rund um Ihre Fragen.

Achtsamkeit: „Was bedeutet das?“
Der Begriff Achtsamkeit gewann in den letzten Jahren an Bedeutung in der Psychologie. Dabei geht es um die Fähigkeit, Ihre Aufmerksamkeit vollständig auf das zu richten, was in Ihrem Umfeld gerade passiert. Aufkommende Gedanken sollen dabei nicht gesteuert, sondern vorurteilsfrei beobachtet werden. Derart können Sie nach und nach mit Stress und Angstgefühlen besser umgehen.


Alter / Altersgrenze: „Mit wem arbeiten Sie?“
Ich arbeite vorwiegend mit Erwachsenen ab 18 Jahren. Durch meine langjährige Arbeit mit der Gen Z (als Lektor für Leadership Skills seit 2010) kenne ich die Problematiken der jungen/erwachsenen Generation sehr gut. Dadurch, dass ich selbst der Generation X (bzw. beinahe den „Boomern“) angehöre, kenne ich aber ebenfalls die Probleme, die mit dem Altern einhergehen.

Angst / Therapie: „Was passiert mit mir in einer Therapie? Muss ich Angst haben?“
Viele Menschen haben Vorbehalte gegenüber einer Psychotherapie. „Kann ich es nicht allein schaffen? Es wird schon irgendwann vorübergehen!“, denken sich manche. Aber es gibt Probleme, die man gerade mit seinen Liebsten und FreundInnen nicht besprechen kann. Haben Sie mehr als zwei Wochen den Eindruck, dass Sie nicht mehr weiterkönnen, sollten Sie ein Erstgespräch in Anspruch nehmen. Als Ihr Therapeut bin ich ab der ersten Minute zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet; Verwandte und FreundInnen sind es nicht. Außerdem: Ich betrachte mich als „Anwalt ihres Seelenlebens“. D.h.: SIE, und nur Sie und Ihre Anliegen stehen im Zentrum. Die meisten Menschen in Ihrem privaten Umfeld hingegen verfolgen nicht selten eigene Interessen. Übrigens: Auch bei Inanspruchnahme von Coaching-Stunden gilt für mich selbstverständlich die Verschwiegenheitspflicht.

Bezahlung: „Wie funktioniert die Abrechnung? Was kostet das? – wie viel refundiert die Krankenkassa?“
„Ist die Behandlung steuerlich absetzbar?"
Sie erhalten eine Honorarnote nach jeder 2ten Stunde, die innerhalb von 3 Tagen zu überweisen ist. Bei freiberuflichen PsychotherapeutInnen (im Unterschied zu sogenannten Vertragspartnern der Gesundheitskassen, bei denen aber oft lange Wartezeiten zu berücksichtigen sind) werden die Preise von den TherapeutInnen selbst festgesetzt (wie bei mir mit 90,- Euro / Stunde; siehe auch hier). Als KlientIn müssen Sie bei mir somit vorerst das Honorar selbst bezahlen bzw. überweisen. Allerdings … wenn eine „krankheitswertige Diagnose vorliegt“ (nach Diagnoseschlüssel ICD 10), dann werden - je nach Krankenkasse - Teilbeträge rückerstattet. Zudem ist eine ärztliche Bestätigung von Ihrem z.B. Hausarzt notwendig, die bescheinigt, dass kein körperliches Leiden vorliegt und eine Psychotherapie indiziert ist. Diese ärztliche Bestätigung sollte idealerweise vor Beginn der Psychotherapie (oder spätestens vor der 2ten Stunde) eingeholt werden. Die ersten 10 Stunden werden ohne großen bürokratischen Aufwand teil-refundiert; Sie müssen dazu nur meine Honorarnoten (inkl. Zahlungsnachweis und ärztlicher Bestätigung!) einreichen und erhalten in der Folge den jeweiligen Betrag, den Ihre Kassa refundiert; die ÖGK refundiert derzeit EUR 31,50 / Einheit, die SVS EUR 40. Siehe dazu bitte auch auf psyonline.at; alle Angaben bzw. Links können sich jederzeit ändern, daher ohne Gewähr! Sollten wir eine längere Behandlung eingehen, so muss für die Therapie ab der 11ten Stunde ZEITGERECHT um eine entsprechende Bewilligung angesucht werden. Genau deshalb ist es wichtig, dass Sie spätestens vor der 2ten Einheit die ärztliche Bestätigung haben, damit die Kassen ausreichend Zeit für die Begutachtung haben. Hier finden Sie die Formulare (für alle Bundesländer) die einzureichen sind. Das jeweilige Formular wird - in Absprache mit Ihnen - von mir ausgefüllt. Derzeit kann um maximal 50 weitere Stunden angesucht werden. Nach diesen 50 Stunden kann theoretisch wieder ein Antrag gestellt werden. Hinweis: Wenn Sie nicht wollen, dass Ihre Krankenkassa über Ihre Therapie Bescheid weiß, dann sind Sie bei einem freiberuflichen Therapeuten gut aufgehoben, denn niemand erfährt davon. Auch gibt es hier in der Regel rasch Termine, was bei „Psychotherapie auf Krankenschein mit voller Kostenübernahme“ kaum der Fall ist. 
Thema steuerliche AbsetzbarkeitPsychotherapeutische Behandlungen sind ärztlicher Hilfe gleichgestellt. Genauso wie Sie bei gewissen ärztlichen Behandlungen eine "außergewöhnliche Belastung mit Selbstbehalt" geltend machen können, trifft dies auch auf psychotherapeutische Behandlungen zu. Die Höhe des Selbstbehalts hängt von Ihrem Jahreseinkommen ab. Diese liegt derzeit zwischen 6 % bei max. 7.300 EUR/Jahreseinkommen, 10% bei mehr als 14.600 Euro und 12 % bei mehr als 36.400 EUR. Der jährliche Selbstbehalt kann aufgrund der Familiensituation auch niedriger sein. Alle Angaben ohne Gewähr. Siehe dazu bitte auch hier!


Bewegung: Was hat sie mit psychischer Gesundheit zu tun?
Was seelische Krisen auslösen kann, ist hinreichend bekannt: Überforderungen, Schicksalsschläge, familiäre Konflikte, Einsamkeit, finanzielle Probleme, Doppel- und Dreifachbelastungen … und vieles andere mehr. Viel zu selten wird hingegen beleuchtet, wie sehr zu wenig Bewegung die seelische Belastung intensiviert, und auch die Entstehung derselben begünstigt. Um Wege heraus aus einer Krise und intensiven Anspannungen finden zu können, wird daher niemand umhinkommen, sich seinem körperlichen Wohlbefinden (Ernährung, Bewegung, Spaziergänge & frische Luft, Sport) zu widmen. Oft nehmen wir uns mehr Zeit für den Zustand unseres Autos (das automatisch anzeigt, wenn ihm etwas fehlt; unser Körper hingegen meldet sich oft erst dann, wenn bereits Gefahr im Verzug ist) als für den eigenen. Das rächt sich irgendwann.

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Burnout: „Bin ich Burnout-gefährdet? Was kann ich tun?“
An sich hätte uns die (digitale) Technik die Arbeit erleichtern sollen. Nun ist es aber so, dass ständige Erreichbarkeit, Multitasking, immer flotteres Arbeitstempo - kombiniert mit endlosem Sitzen - nicht wenige in die absolute Erschöpfung führen. Auch weil mittlerweile die Grenze zwischen Arbeits- und Privatleben oft unscharf wird (Stichwort „Home Office“), sollte man wachsam sein. Die permanente Stresshormonausschüttung, die dadurch entsteht, führt nicht selten in die (Erschöpfungs-) Depression. Und das sollte unbedingt vermieden werden; durch rechtzeitiges Handeln. Bei und mit mir können Sie zeitgerecht Strategien entwickeln, um erst gar nicht in diese Falle zu tappen.

Coaching: „Was passt besser für mich: Coaching oder Psychotherapie?“
Was ist nun der Unterschied zwischen einer Therapie und Coaching? Nun, der größte Unterschied ist der, dass „Coach“ keine geschützte Berufsbezeichnung ist. Psychotherapie hingegen verlangt hierzulande eine intensive, jahrelange theoretische und praktische Ausbildung (mehr als 600 Ausbildungsstunden im psychosozialen und psychiatrischen Dienst sind hier zu leisten, auch eine eigene Lehr-Therapie ist in Anspruch zu nehmen), bevor man zugelassen wird und in die entsprechende Liste des Sozialministeriums eingetragen wird. In Österreich sind rund 20 psychotherapeutische Verfahren zugelassen, wie zum Beispiel Psychoanalyse, systemische Familientherapie, Verhaltenstherapie, Psychodrama oder Logotherapie. Im Idealfall verfügt der / die TherapeutIn jedoch über ein breites psychologisches Wissen, das auf einem entsprechenden Studium aufbaut. Auch etwas Lebenserfahrung schadet nicht im Umgang mit schweren Krisen und Problemen, die vor allem in der Psychotherapie häufiges Thema sind.
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Dauer: „Wie lange sollte eine Behandlung sein?“
Je nach der Intensität der Belastung, die ein/eine KlientIn aktuell erlebt, orientiert sich auch die Dauer einer psychotherapeutischen Behandlung. In manchen Fällen werden einzelne Probleme in wenigen Stunden bzw. Wochen besprochen und geklärt. In anderen, komplexeren Fällen braucht es eine längere (u.U. auch monatelange) Behandlung, die dann aber auch eine intensivere TherapeutIn- / KlientInnen-Beziehung mit sich bringt. Genau diese Beziehung kann sehr günstige, nachhaltige Effekte im Leben der KlientInnen erzeugen.

Einbeziehung von PartnerInnen, Familie: „Wenn ich jemanden in meine Therapie einbeziehen will, geht das?“

In der systemischen Therapie ist es durchaus üblich, Menschen aus dem engeren sozialen System (also Familie, Angehörige, PartnerInnen usw.) einzubeziehen. Dies sollte aber nicht zu schnell passieren. Erstens müssen diese ohne Druck einwilligen, mitzukommen. Zweitens sollte die KlientInnen-Beziehung schon so weit gediehen sein, dass der Therapeut alle näheren Umstände eines allfälligen Konflikts (soweit eben möglich) kennt.


EAP („Employee Assistance Programs“)
Zusammen mit Partnern aus dem Präventions- und Gesundheitsbereich erarbeite ich sogenannte „Employee Assistance Programs“ (= extern gestaltete Mitarbeiterberatungen zur betrieblichen Gesundheitsförderung). Dabei geht es um freiwillig zu konsultierende Angebote für Teams bzw. für MitarbeiterInnen von Unternehmen, die mehr Verantwortung für das Wohlbefinden ihrer MitarbeiterInnen übernehmen wollen. Im Idealfall ist diese Art von Beratung und Begleitung ganzheitlich gestaltet. Das bedeutet, dass neben der physischen und mentalen Gesundheit auch Förder- und Bonus-Programme überlegt und umgesetzt werden, die die Zufriedenheit der MitarbeiterInnen deutlich erhöhen können.

Emotionen / Gefühle
Unser gesamtes Handeln basiert letztlich auf unserem Begehren/Verlangen, unseren bisherigen Erfahrungen (auch unser Gedächtnis ist eine Art Sinnesorgan) - und: Unseren Emotionen. Antonio Damasio, der „Neurologe der Gefühle“ schlechthin, differenziert dabei tiefergehend. Er sieht Unterschiede zwischen Emotionen und Gefühlen. Emotionen sind für ihn eine Art biologisches Reaktions-Repertoire (anders gesagt: Für ihn sind Emotionen die Wahrnehmung von Körperzustandsveränderungen). Gibt es Aktivitäten in der Umwelt, auf die wir Menschen (oder Tiere, in diesem Fall gibt es wenig Unterschiede) reagieren müssen, so passiert dies zumeist völlig automatisch. Diese Reaktionsmöglichkeiten sind unter anderem: Flucht, Angreifen/Kämpfen, Fressen, Totstellen, Ausweichen bzw. Abwehren. Diese Möglichkeiten haben einen konkreten Sinn: Sie sollen eine gesunde Balance in unserem Organismus sicherstellen. Sie sind in einem unfassbar langen Prozess entstanden; nämlich im Laufe der letzten 3,5 Milliarden Jahre; jener Zeitraum, in dem sich ganz generell Leben auf der Erde entwickelt hat. Vom Einzeller bis hin zum Menschen. Beim Menschen, so schätzt man, hat die Entwicklung bis hin zum „modernen Menschen“ ca. sechs Millionen Jahre lang gedauert. Und in dieser Zeit ist Erstaunliches passiert. Unser Nervensystem wurde immer komplexer. Wir entwickelten Bewusstseinsphänomene: Erleben also eine Art Subjektivität, ein Wissen um die eigene Existenz und Endlichkeit. Wir sind in der Lage (mehr oder weniger gut), über eigene Emotionen/Reaktionen zu reflektieren. Wir können die oben erwähnten Körperzustandsveränderungen wahrnehmen und auch noch viel später darüber nachdenken. Wir können sprachlich differenzieren, Emotionen auch gliedern (by the way: Als „universale“ oder auch Basis-Emotionen gelten: Glück, Traurigkeit, Wut (Ärger), Furcht, Überraschung und Ekel; als sekundäre Emotionen gibt es für Damasio auch noch, von den primären Emotionen abgewandelte soziale Emotionen) und so versuchen, sie besser zu verstehen. Wenn man so will: Gefühle sind die Fähigkeit, per Kognition Emotionen besser in den Griff zu bekommen. Ein vernünftiger Umgang mit sich selbst und seiner Umwelt gelingt somit nur dann, wenn wir in der Lage sind, differenziert mit unserem Gefühlsleben umzugehen. Und genau dabei soll eine gelungene Psychotherapie helfen.

Erstgespräch: „Was passiert in der ersten psychotherapeutischen Stunde genau?“

Wenn Sie noch nie Psychotherapie in Anspruch genommen hat, werden Sie womöglich mit einem mulmigen Gefühl und einigen Fragen in die erste Stunde kommen: Wie sympathisch ist er mir? Kann und will ich mich ihm anvertrauen? Kennt der sich aus bei meinem Problem? Will ich gleich alles an Themen "auf den Tisch legen", oder überprüfe ich mein Gegenüber zuerst? Nun, keine Angst: Es ist ein Kennenlernen, das sich nach IHREN Wünschen, Ihrem „Tempo“ richtet. Zusammen wird geklärt, ob es passt - oder nicht. Dazu ist es nötig, dass in dieser ersten Stunde besprochen wird, welche Ziele und Themen es gibt, und wie realistisch diese sind. Dabei wird auch ein sogenannter Anamnesebogen ausgefüllt, um das weitere Prozedere planen zu können. Wenn es passt, und Sie eine Therapie beginnen wollen, dann werden die Modalitäten er- bzw. auch geklärt: Das Therapiesetting, die Regelmäßigkeit der Therapieeinheiten, die Form der Terminvereinbarung, die Bezahlungsmodalitäten und schlussendlich noch die Ausfallsregelung. Sie finden viele Hinweise und Antworten zu diesen Themen bereits auf dieser FAQ-Seite!

Familienaufstellung: „Worin besteht der Unterschied zu einer Therapie?“
Wenn die Ahnung besteht, dass man durch (oft: frühe) Erlebnisse innerhalb der eigenen Ursprungs-Familie ungünstige Prägungen erlitten hat, verschafft die Teilnahme an einer gut geführten Familienaufstellung recht schnell eine gewisse Erleichterung. Worauf Sie aber achtgeben sollten: Werden frühe Wunden innerhalb einer Aufstellung aufgerissen (und nicht adäquat weiterbesprochen), ist man nach Beendigung derselben auf sich allein gestellt. Daher sollte eine Familienaufstellung nicht als Ersatz für Psychotherapie betrachtet werden. Innerhalb einer gut funktionierenden KlientIn-TherapeutIn-Beziehung wird im Notfall rasch gehandelt und geholfen (z.B. telefonisch oder per Video-Call). Auch gibt es bei der Psychotherapie mehr wissenschaftliche Belege, dass diese nachhaltig das Wohlbefinden verbessern kann.


Online-/Video-Therapie: „Kann ich das bei Ihnen in Anspruch nehmen?“
Online-Termine sind bei bzw. mit mir möglich (beispielsweise per Zoom oder Microsoft Teams). Idealerweise allerdings kombiniert mit Terminen, die auch „physisch-präsent“, also auch in meiner Praxis in 1090 Wien stattfinden.


Philosophisch orientierte Therapie

Psychotherapie und Philosophie, wie passt das zusammen? Nun, erstaunlich gut! In Zeiten multipler Krisen ist es wichtig, sich auf das zu fokussieren, was man beeinflussen kann. Einige Frage- und Denk-Techniken der alten wie neuen Philosophie-Meister passen erstaunlich gut zu aktuellen Themen: Wie richtig leben? Wie das richtige mittlere Maß zwischen Aufregung und Entspannung finden? Wie mehr Distanz finden zu sich selbst, aber auch zu unserer Umwelt, wenn wir zu sehr verstrickt sind in Problemen, die wir nicht beeinflussen können? Von den Stoikern („Strebe nach Lust, aber achte auf die Folgen“) und antiken Philosophen können wir einiges abholen. In meinen Therapie- und Coaching-Stunden beziehe ich mich daher gerne auf dieses alte (und auch neue!) Wissen. Nicht grundlos kennen und schätzen wir auch heute noch die Schriften von Denkern wie Sokrates, Platon und Aristoteles. Aber auch moderne Philosophen wie Slavoj Žižek - mit seinen unzähligen Büchern und Beiträgen - werden von mir gelesen und genutzt.
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Psychotherapie: „Was ist das? Was kann ich mir von ihr erwarten?“

Siehe auch (Unterschied zu) Coaching. Psychotherapie soll verschiedenste psychische Störungen lindern oder gar heilen. Üblicherweise wird innerhalb des psychotherapeutischen Settings vor allem gesprochen und zugehört, und zwar wirklich absolut konzentriert und unvoreingenommen zugehört. Ziel der therapeutischen Gespräche ist es, durch einfühlsames Nachfragen neue Perspektiven zu entdecken. Generell soll das Verhalten, sollen Einstellungen und das Erleben einer Person insofern verändert werden, dass letztlich das gesamte Wohlbefinden steigt (weshalb ich Themen wie regelmäßige Bewegung, Ernährung aber auch „Seelennahrung“ und Entspannungstechniken als entscheidende Elemente für einen ganzheitlich gedachten Heilungsprozess sehe). Aber vor allem: Dass Sie endlich etwas in einem sicheren Rahmen aussprechen können, was Sie vor anderen nicht aussprechen wollen, allein das verschafft schon große Erleichterung. Wobei es einen Unterschied macht, ob Sie z.B. eine leichte oder schwere Depression haben, ob Sie eine mehr oder weniger starke Suchtproblematik mit einer langen oder kurzen Historie aufweisen usw.; klar ist mittlerweile, und auch durch die Forschung bestätigt: Psychotherapie wirkt. Selbstverständlich kann und soll in schweren Phasen der Belastung auch über eine medikamentöse Behandlung nachgedacht werden - und ein/eine PsychiaterIn hinzugezogen werden. Langfristige, also nachhaltige Erfolge bei psychischen Problemen verschafft aber eher eine professionelle, einfühlsam aufgebaute Psychotherapie. Dies wird beispielsweise durch das IAPT-Programm  (Improving Access to Psychological Therapies) gut belegt, in dessen Rahmen mehr als eine Million (!) Menschen während ihrer Psychotherapie beforscht werden. Um es kurz zu machen: Zwei von drei Betroffenen profitieren eindeutig von Therapie. Zu einer Heilung kommt es in 51% aller Fälle. Wichtig dabei ist der Zeitfaktor: Je länger Sie damit warten, eine Therapie zu beginnen, desto schwieriger und langwieriger wird auch der darauffolgende Heilungsprozess sein.  


Psychisch krank. „Woher weiß ich, ob ich tatsächlich krank - oder gesund bin?“
Die meist beunruhigenden Symptome einer psychischen Labilität gehen oft einher mit zirkulären, quälenden Gedanken, die einen wie eine Spirale nach unten ziehen. Dazu kommen entsprechende Gefühlslagen, Verhaltensmuster und schädliche Handlungen (oder man fühlt sich wie gelähmt und handlungsunfähig). Klare Zeichen dafür, dass es ernst wird, sind weiters - über Wochen gehende - Schlafprobleme, sozialer Rückzug, Antriebs- und Appetitlosigkeit (um nur ein paar mögliche Kriterien zu nennen). Manchmal kommt es zu psychischen Störungen, einfach, weil man Pech hatte, erblich vorbelastet ist oder sensibler ist als andere Menschen. Natürlich sind auch die Krisen der letzten Jahre nicht gerade hilfreich gewesen. Diese haben viele Menschen ihre Einsamkeit noch mehr spüren lassen, sie in finanzielle Schieflagen gebracht; und, kein Wunder, dadurch liegt der Griff zur Flasche und Zigarette noch näher als sonst. Die häufigsten psychischen Erkrankungen bzw. diesbezüglichen Phänomene sind: Geringes Selbstwertgefühl, Anpassungsstörungen, Sucht, Angst / Phobien, Essstörungen, Stimmungsstörungen / Verzweiflung / Depression, Beziehungsprobleme / Einsamkeit.


Resilienz: „Wie widerstandsfähig bin ich?“
Resilienz (von lateinisch resilire «zurückspringen» ... «abprallen») - dieser Begriff steht für „psychische Widerstandskraft“. Um diese Art von Kraft entwickeln zu können (um heftige Krisen erst gar nicht aufkommen zu lassen), sind Fähigkeiten und/oder Kompetenzen/Gegebenheiten wie Optimismus, Akzeptanz schwieriger Phasen / Veränderungen, Lösungsorientierung / Flexibilität, engagiertes Handeln (statt Einnehmen einer „Opferrolle“), ein gutes soziales „Auffangnetz“ (auch ein angenehmes berufliches Umfeld mit netten KollegInnen), positive Zukunftsplanung und Selbstreflexion äußerst hilfreich. Je mehr Sie davon in bzw. um sich vereinen können, umso eher können Sie sich als „resilienten Menschen“ betrachten. Aber auch die Stärksten können unversehens in eine Krise geraten, wenn zu viele Belastungen oder Schicksalsschläge gleichzeitig auftreten.

Selbstfürsorge: „Kann ich wirklich (allein) für mich sorgen – oder müssen das auch andere tun?“
Zwar verfügen Menschen in der westlichen Hemisphäre über mehr Freizeit denn je. Trotzdem fühlen sich viele überfordert. Und auch die (meist unfreiwillige) Einsamkeit hat in westlichen Ländern, insbesondere in den Städten, enorm zugenommen. Von den Krisen der letzten Jahren - quasi in einer Art „Endlosschleife“ - ganz zu schweigen. Achtsamkeit und Selbstfürsorge, diese Begriffe haben in der Psychologie in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Die Ansätze sind dabei - zugegeben - alles andere als neu. 
Mehr dazu in meinem --> BLOG.


Sexualität / LGBT: „(Er-)Lebe ich wirklich das, was ich will?“

Jede Zeit und Kultur hat ihre eigenen Schwerpunkte, was Sexualität anbelangt. „100% männlich“, „100% weiblich“, dies deckt sich in vielen Fällen nicht mehr mit den Wunschvorstellungen, die viele Menschen gegenüber ihrem biologischen und sozialen Geschlecht haben. So gesehen ist für viele das rein binäre Denken ein Auslaufmodell, zumindest in westlichen Staaten; LGBT- bzw. LGBTIQ-Themen (Abkürzung für: Lesbische, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Inter* und Queere Menschen) haben an Relevanz gewonnen. Das bedeutet: Viele Menschen identifizieren sich nicht mehr eindeutig mit ihrem Geschlecht und den damit verbundenen Normen; sie denken und fühlen damit nicht-binär. Demgemäß ist im neuen Diagnoseschlüssel der WHO („ICD-11“) seit 2022 festgehalten, dass es auch eine nicht-binäre Geschlechtsidentität gibt. Weicht also die Geschlechtsidentität vom biologischen Geschlecht ab, dann wird das nicht mehr als Krankheit gesehen (früher sprach man von „Störung der Geschlechtsidentität“ bzw. von „Genderdysphorie“). Neben der binär/nicht-binär Debatte gibt es aber eine weitere, die aus meiner Sicht ebenso wichtig ist: Erleben wir als Individuen jene Lust, die wir uns erhofft haben? Haben/finden wir Partner, die unsere sexuellen Wünsche ernst nehmen, auf diese ausreichend eingehen?

Sucht: „Wo liegt die Grenze zum wirklich Schädlichen?“
Sucht, oder, genauer „Substanzgebrauchsstörungen“ - diese sind gerade in Österreich weit verbreitet. Die Grenze zwischen Genuss und zwanghaft-übermäßigem Konsum ist leider fließend. Warum dies so ist, kann niemand klar beantworten. Manche Menschen haben eine absolut verlässliche Impulskontrolle, andere eben nicht. Die Folgen können verheerend sein, denn Rauchen, übermäßiges Trinken, Drogenkonsum und Spielsucht; wenn man bei all dem nicht rechtzeitig die Reißleine zieht, kann das ganze Leben „den Bach runtergehen“. Erschwerend kommt hinzu, dass die meisten Abhängigen und Süchtigen nicht einsehen wollen, dass sie ein Problem haben („ich kann ja jederzeit aufhören“). Oder es erst dann tun, wenn es zu spät ist. Nach und nach schadet man sich und seiner sozialen Umgebung, versagt auch womöglich beruflich (auch wenn es viele schaffen, die eigene Sucht vor seinen Mitmenschen oft jahrelang zu verheimlichen).
Was aber noch schwerer wiegt: Die Gesundheit leidet massiv: (Über-/Unter-) Gewicht, Blutdruckprobleme, Leberschäden, Magen/Darm-Probleme und eine erhöhte Krebswahrscheinlichkeit - das wäre der physische Aspekt. Drogen und Alkohol führen jedoch auch zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit, an Depression, Schizophrenie oder an einer Persönlichkeitsstörung zu erkranken. Wer jahrelang regelmäßig getrunken hat und dann ein paar Wochen „trocken“ ist, kennt das Phänomen. Man "spürt" sich wieder, erfreut sich an Tätigkeiten, die man schon fast vergessen hat und ist allgemein positiver gestimmt. Es zahlt sich also aus, gegen die eigene Sucht anzukämpfen.
Der Ausstieg wird aber ohne Therapie und ärztliche Begleitung nicht oder nur sehr selten funktionieren.


Systemischer (psychotherapeutischer) Zugang: „Was habe ich von einer systemisch orientierten Therapie?“
Der Kern des systemischen Zugangs ist der, dass Sie als Individuum stets als Teil eines Systems betrachtet werden. Jeder von uns ist Teil eines größeren Ganzen (einer Familie, einer Schule/Firma, eines Teams usw.). Statt sich „nur“ dem Problem eines Einzelnen zu widmen, richtet die systemische Therapie den Blick auch auf das umgebende Netzwerk. Der Gesamt-Kontext wird betrachtet, die Sichtweisen aller Beteiligten sind von Bedeutung. Es wird versucht, Lösungen zu finden, die ALLEN BETEILIGTEN helfen können. In den meisten Familien und Gruppen gibt es beispielsweise ungeschriebene Regeln und unbewusste Verhaltensweisen, die Probleme schaffen können. Durch einen klaren Blick auf solche Systeme wird nicht selten offengelegt, dass scheinbar unzusammenhängende Problematiken eng miteinander verzahnt sind.
Beispiel: Partner 1 sagt, dass Partner 2 „nie zuhört, immer abwesend wirkt“. Partner 2 meint, dass er/sie nicht „ständig angebrüllt werden will und ohnedies schon genug Stress im Job hat“. In einer (Paar-) Therapie kommen beide Betroffenen ausgiebig zu Wort, der Therapeut sorgt für einen fairen Umgang und Klarheit. In solchen Gesprächen können tiefer liegende Sehnsüchte auftauchen; so will Partner 1 weniger „nur gehört“ werden, als vielmehr offen geliebt (und dies auch explizit hören/spüren). Partner 2 könnte dann meinen, dass er/sie ja gern mehr Zuneigung zeigen würde, wenn er/sie dafür auch ausreichend Raum bekommen würde, über seine/ihre beruflichen Probleme zu sprechen.

Tiefenpsychologie: „Was ist das, und was hat das mit systemischer Therapie zu tun?“
Den Begriff Tiefenpsychologie hat Sigmund Freud geprägt. Gemeint ist damit jene Theorie, die dem Therapieverfahren Psychoanalyse zugrunde liegt. Vor Freud war die Psychologie eine Wissenschaft, die sich vorwiegend (und rein experimentell) mit dem Bewusstsein, dem Denken und Wahrnehmen beschäftigt hat. Praktisch alle Abläufe dieser geistigen Prozesse wurden auf biologische, neurologische und physikalische Prinzipien zurückgeführt. Freuds Theorie sah und sieht die menschliche Psyche vor allem unbewusst gesteuert. Freud beobachtete auch, dass es oftmals körperliche Störungen ohne klaren organischen Befund gibt. Etwas, was vielen Menschen mit diffusen Schmerzen, Krämpfen oder Magen/Darm-Problemen (ohne echten organischen Krankheitsbefund) auch heute bekannt vorkommen dürfte. Hier ist es angebracht, sich auf die Suche nach potenziell ungelösten, unbewussten Konflikten zu begeben. Dabei gibt es auch eine Schnittfläche mit der systemischen Therapie, in der ebenso Unausgesprochenes und (vormals) Unbewusstes thematisiert werden kann - und soll. Nachdem ich mein Studium an der Universität Wien auf „Tiefenpsychologie“ fokussiert habe, und meine Therapieausbildung systemisch ist, bin ich in der Lage, diese beiden Welten bestmöglich zu verbinden.

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